07. August 2024 Kategorie: Umwelt
Kleine Ursache – schlimme Wirkung. Gummibänder sind lebensgefährlich für Störche. Jedes Jahr sterben Jungstörche wegen der Nachlässigkeit von Menschen, die sich der Gefahren aus verunreinigtem Biomüll nicht bewusst sind. Deshalb greifen wir hier das Thema nochmal auf.
Im vergangenen Jahrzehnt ist die Zahl an Weißstörchen in Deutschland gewaltig gewachsen. 1994 zählte man wieder 4.155 Brutpaare und der Aufschwung setzte sich in den Folgejahren fort. 2019 wurden bundesweit 7.532 Brutpaare gezählt. Störche suchen sich zu Beginn der Paarungszeit einen Partner, mit dem sie dann gemeinsam ihre Jungen aufziehen. Das Weibchen legt drei bis Eier. Beim Brüten wechseln sich Männchen und Weibchen ab. Nach 32 Tagen schlüpfen die jungen Störche.
Die Weißstörche verfüttern unzählige Insekten und Würmer an ihre Jungtiere im Nest. Und dann kann die Gefährdung beginnen. Auf Felder und Wiesen sowie auch von Bioanfall-Anlagen finden die Störche auch Gummibänder, die wie das Lieblingsfutter der Störche aussehen. Die Ähnlichkeit der Gummibänder mit der Leibspeise der Jungstörche hat fatale Folgen.
Für Störche sehen Gummibänder aus wie Würmer und werden deshalb gern gefressen oder verfüttert. Die Tiere sind nicht in der Lage, ihren Irrtum rechtzeitig z.B. am Geschmack zu erkennen. „Hat ein Weißstorch eine größere Anzahl dieser Bänder geschluckt, ballen sie sich als unverdauliche Masse in der Speiseröhre oder im Magen zusammen und können den Tod zur Folge haben. Solche Fälle treten seit einigen Jahren immer wieder auf“, berichtet Bärbel Rogoschik, vom NABU-Artenschutzzentrum gegenüber niedersachsen.nabu.de
Über einen konkreten Fall berichtet dieses Zentrum nach Information einer aufmerksamen Naturfreundin, die einen Jungstorch mit sehr geschwächtem Eindruck beobachtet hatte.
„Der Jungstorch… konnte den Kopf kaum heben, hatte Atemgeräusche und seine Luftröhre war nicht frei“, da er ein Gummiband um den Schnabel hatte. Es war deshalb auch zu befürchten, dass er weitere davon geschluckt hatte. Dies bewahrheitete sich, in der Nacht warf der junge Storch ein riesiges Gewölle von 136 Gramm aus, das zahlreiche Gummibänder enthielt.
Radieschen, Frühlingszwiebeln und Schnittblumen: Gummibänder halten vieles zusammen. Wenn diese Bündelreste samt Gummiband im Bio-Abfall entsorgt werden, dann landeten die Haushaltsgummis im Kompost. Leider werden auch oft nicht verkaufte Frischware von Supermärkten samit Gummibändern im Biomüll entsorgt. Wird dieser Biomüll dann zur Kompostieranlagen gefahren, können die kleinen Kunststoffteile nicht herausgefiltert werden.
Auf den Erdhügeln der Kompostieranlage landen dann auch schon mal Weißstörche. Die Vögel stuften so eine Anlage als zuverlässige Nahrungsquelle ein, und fliegen diese deshalb immer wieder an. Und das ist dann der Anfang von schweren Erkrankungen oder sogar dem Tod der Störche. Die Weißstorchexpertin des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern, Oda Wieding, schilderte, was dann passieren kann. Würden zu viele Gummis gefüttert, könne der Jungstorch die nicht mehr loswerden. „Die verschluckten Gummibänder verklumpen und blockieren die Verdauung, sodass die Vögel verhungern“.
Wieding fordert deshalb „nach dem Einkauf von Kräutern, Gemüse oder Blumen die Gummibänder sofort entfernen und in den Restmüll werfen. So hilft die Mülltrennung nicht nur der Umwelt, sondern auch den Störchen.“
Wir haben es sicher alle schon einmal gesehen. Mehrere Störche folgenden den Mähmaschinen oder einem pflügenden Traktor her und durchsuchen die Bodenoberfläche nach Regenwürmern und Insekten. Ebenso typisch sind jedoch auch watenden Störche auf Feuchtwiesen oder in Mooren, wenn sie auf der Jagd nach Kaulquappen, Fröschen und Kröten sind. Auch Mäuse, Ringelnattern und Eidechsen jagen sie in Reihermanier, lauernd und auf einem Bein stehend.
Deshalb setzt sich das IKV e. V. nicht nur allgemein für Klima und Umweltschutz ein. Der Schutz der Moore ist uns ein besonders Anliegen- auch für die Zukunft der Störche. Wir leisten nach unseren Möglichkeiten Beiträge zum Schutz der Umwelt und des Klimas. Auch wenn wir nur kleine Beiträge leisten können. Machen Sie gerne mit und werden Sie Mitglied oder Fördermitglied.
Link: https://ikv.green/mitgliedsantrag
Dieser Blogbeitrag wurde mit Bezug auf einige Berichte von niedersachsen.nabu.de sowie einem Bericht von BR.de erstellt.
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