16. September 2022 Kategorie: Umwelt
Das sogenannte Übereinkommen oder Klimaabkommen von Paris ist ein schriftlich fixiertes Versprechen von 195 Staaten. Die beteiligten Staaten verpflichten sich hierin, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel und die damit einhergehende Erwärmung einzudämmen. Mehr noch: Während das bis ins Jahr 2020 hinein geltende Kyoto-Protokoll nur einige Industriestaaten in punkto Emissionssenkung in die Pflicht nahm, werden mit dem Pariser Klimaabkommen sämtliche Vertragsstaaten rund um den Globus verpflichtet, ihren Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Ferner haben sie in regelmäßigen Zeitabständen über erfolgreich durchgeführte Maßnahmen und etwaige Fortschritte Bericht zu erstatten.
Das Klimaabkommen von Paris wurde bereits im Dezember des Jahres 2015 verabschiedet. Trotz dieser bereits Ende 2015 auf der 21. Vertragsstaatenkonferenz der United Nations Framework Convention on Climate Change (Klimarahmenkonvention) beschlossenen Vereinbarung trat dieses Abkommen zum Klimaschutz erst knapp ein Jahr später, nämlich im November des Folgejahres, in Kraft. Denn erst mit der verbindlichen Einverständniserklärung durch wenigstens 55 Staaten, die für ebenso mindestens 55% des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortlich sind, konnte das Abkommen auch in Kraft treten. Diese Kriterien wurden am 05.10.2016 durch die rechtskräftige Bestätigung vonseiten der EU inklusive 7 ihrer Mitgliedsstaaten erfüllt. Einen Monat später trat dann das Pariser Klimaabkommen in Kraft. Die meisten der vertraglich eingebundenen Staaten schlossen sich in den darauffolgenden Jahren an. Im Jahre 2018 kam es durch die Staatengemeinschaft dann zu einer Verabschiedung eines detaillierten Regelwerkes mit schriftlich festgehaltenen Einzelheiten zur Umsetzung des Abkommens. Eine erneute Bestätigung des Abkommens durch den globalen Staatenbund erfolgte auf der UN-Konferenz über Klimaänderungen im Jahre 2021 in Glasgow.
Nachdem der damals amtierende US-Präsident (Donald Trump) bereits im Juni 2017 den Austritt der USA verkündigt hatte, begann am 04.11.2019 dann der endgültige Austrittsprozess aus dem Pariser Klimaabkommen. Neben zahlreichen Gegnern des Austritts gab es in Trumps Regierung und Umfeld auch Befürworter dieser Entscheidung – so beispielsweise ausgerechnet den damaligen Leiter der Umweltschutzbehörde. Denn nicht nur Trump selbst leugnete einen von Menschen verursachten Klimawandel. Trotz der Kritik zahlreicher internationaler Politiker und Unternehmer hielt Trump jedoch an seiner umstrittenen Entscheidung fest.
Bemerkenswert: Parallel zu Trumps offizieller Austrittsverkündigung erklärten mehrere Gouverneure verschiedener US-Bundesstaaten, dass sie sich – unabhängig vom eigentlichen Austritt der USA – weiterhin dem Pariser Abkommen gegenüber verpflichten wollen.
Am 20.01.2021 unterschrieb der neue USA-Präsident Joe Biden die Ankündigung für den erneuten Beitritt der USA. Seit dem 19.02.2021 gehören die USA also wieder zu den Mitgliedsstaaten des Pariser Weltklimaabkommens.
Das Ziel war und ist eine möglichst schnelle und drastische Senkung der klimaschädigenden Emissionen, wobei hier nicht nur das bekannte Kohlendioxid gemeint ist. Das konkrete Ziel ist eine Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5°C oder wenigstens unter 2°C, was bereits etliche schädliche Klimafolgen eindämmen könnte. Die frühere Zielsetzung, den Temperaturanstieg lediglich auf bis zu 2°C zu beschränken, hat sich gerade in den Ländern der Südhalbkugel als nicht ausreichend erwiesen. Denn diese sind bereits seit einigen Jahren massiv von klimatischen Extremen betroffen und bedroht, was du sicherlich schon mehrfach durch die Medien mitbekommen hast.
Neben der Reduzierung klimaschädlicher Emissionen soll an der Neutralisation bereits vorhandener, nicht weiter reduzierbarer Treibhausgase gearbeitet werden. Diese können beispielsweise durch gezielte Klimaschutzprojekte wie eine vermehrte Bewaldung geschehen, da viele Bäume bis zu einem Drittel der jährlich ausgestoßenen Treibhausgase aufnehmen können.
Um den Ausstoß klimaschädlicher Gase wirksam kompensieren zu können, müssten durch die Weltwirtschaft bzw. vor allem durch die Industrie deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. Zusätzlich muss eine signifikante Dekarbonisierung vorangetrieben werden – ob im Verkehrswesen, in der Luftfahrt oder in der Industrie. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Finanzwelt, da nun endlich in erneuerbare und klimafreundliche Energien, Projekte und Unternehmen für mehr Klimaschutz investiert wird. Dies wiederum ermöglicht es im Umkehrschluss den unterschiedlichen Unternehmen, mehr Zeit und Geld in klimafreundliche Projekte zu stecken. Umwelt- und klimafreundliches Wirtschaften und Produzieren muss aus seinem Ausnahmestatus herauskatapultiert und zu einer Selbstverständlichkeit werden.
Daneben muss das Abholzen ganzer Wälder dringend gestoppt und stattdessen vermehrt aufgeforstet werden. Im Endeffekt bedeutet der Begriff Treibhausgas-Neutralität in diesem Zusammenhang, dass das Klima vor allem durch unsere Weltwirtschaft keinem schädlichen Einfluss durch Treibhausgase unterliegt. Die Wirkung ausgestoßener Treibhausgase muss also durch sinnvolle Maßnahmen vollständig kompensiert und gleichzeitig die schädliche Emission wirkungsvoll eingeschränkt werden. Um dieses Ziel erreichen zu können, hat die Europäische Kommission 2019 ein entsprechendes Konzept ins Leben gerufen. 27 EU-Mitgliedstaaten verpflichten sich demnach dazu, Europa bis zum Jahr 2050 zum weltweit ersten treibhausgasneutralen Erdteil zu machen. Das funktioniert aber nur, wenn auch der Einzelne, also auch du, mitmacht und sich bewusst für ein nachhaltiges Leben und aktiven Klimaschutz entscheidet.
Schon heute erkennen wir: Der Klimawandel wirkt sich auf alle Teile der Erde aus. Keine Insel, kein Land und kein Kontinent bleibt von den Folgen des Klimawandels verschont. Das Pariser Abkommen für den Schutz der Natur und des Klimas durch mehr Nachhaltigkeit und gezielte Umweltschutz-Projekte ist also für dich genauso wichtig wie für jeden anderen. Denn wir sitzen sozusagen im gleichen Boot. Ob Tornados und Überflutungen einerseits oder Dürre, Waldbrände und Hitzeperioden mit nicht zu kompensierenden Ernteausfällen andererseits: In den letzten Monaten und Jahren hast auch du bestimmt bemerkt, dass wir alle von dieser Erde und ihrem Klima abhängig sind. Global Thinking gilt eben auch in Sachen Umwelt- und Klimaschutz.
Auch Unternehmen können sich dem Klimawandel und seinen Folgen nicht entziehen. Doch gerade ihnen stehen in Sachen Nachhaltigkeit zahlreiche unterschiedliche Mittel zur Verfügung. Diese sind zum Beispiel:
Unsere Weltgemeinschaft besteht aus vielen einzelnen Individuen. Wenn jeder Einzelne sich für umweltbewusstes und nachhaltiges Handeln entscheidet, dann leistet jeder einen wichtigen Beitrag zum aktiven Klimaschutz. Du kannst beispielsweise ein eigenes Klimaabkommen mit der selbst vereinbaren.
Dafür kannst du eine Liste mit möglichen Punkten und Änderungen anfertigen, die sich natürlich jederzeit um zusätzliche Punkte ergänzen lässt.
Du kannst also selbst ebenso jede Menge für deine Umwelt und das Weltklima tun und vielleicht auch anderen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz ein Vorbild sein.
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