29. August 2022 Kategorie: Umwelt
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird in Zeiten wachsender Umweltprobleme und Energieknappheit immer häufiger Thema, da immer mehr Menschen nach Wegen suchen, um nachhaltiger zu leben. Denn die Ressourcen, die von großen Konzernen und kleinen Leuten genutzt werden, sind begrenzt. Es wird Zeit, darüber nachzudenken, wie wir wirklich nachhaltig handeln können. Doch was genau bedeutet der Begriff „Nachhaltigkeit“ eigentlich? Und wie lässt sich nachhaltiges Handeln in Alltag und Beruf integrieren?
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird in Zeiten wachsender Umweltprobleme und Energieknappheit immer häufiger Thema. Denn die Ressourcen, die von großen Konzernen und kleinen Leuten genutzt werden, sind begrenzt. Es wird Zeit, darüber nachzudenken, wie wir wirklich nachhaltig handeln können.
Das Wort „Nachhaltigkeit“, das vom Verb „nachhalten“ abstammt, kam erstmal im 18. Jahrhundert in wissenschaftlichen Texten über die Forstwirtschaft auf. Geprägt wurde dieses Wort von Hans Carl von Carlowitz, der auf die Auswirkungen der massiven Abholzung sächsischer Wälder aufmerksam machte. Damals wurde das Holz als Brennstoff für den Bergbau benötigt. Gesetze, die gegen die Ausbeutung der Natur wirkten, gab es damals nicht. Carlowitz schlug in seiner Abhandlung „Sylvicultura oeconomica“ vor, nur so viele Bäume zu fällen, wie sie durch eine zielgerichtete Aufforstung wieder nachwachsen können. Sehr in Kritik stand auch der damalige Oberberghauptmann, der besonders rücksichtslos bei der Abholzung der Wälder vorging.
Die Idee der Nachhaltigkeit ist aber viel älter, genauer gesagt, so alt wie die Menschheit. Denn es war den Menschen schon immer wichtig, den zukünftigen Generationen etwas zu hinterlassen. Das kann nur umgesetzt werden, wenn weniger verbraucht wird, als vorhanden ist. Doch mit der Zeit wandelte sich die Einstellung zum nachhaltigen Handeln. Spätestens seit der industriellen Revolution, die im 19. Jahrhundert begann, wurde die Ausbeutung der Natur vorangetrieben, was zu einer massiven Zerstörung unseres Ökosystems führte. Dem Erhalt des wirtschaftlichen Wachstums wurde eine höhere Bedeutung beigemessen, als dem Erhalt der Natur. Dies wurde damit begründet, dass das Wirtschaftswachstum den kommenden Generationen zugutekommt und ebenfalls eine Form von Nachhaltigkeit sei.
Beim heutigen Gedanken der Nachhaltigkeit geht es vor allem darum, politisch, wirtschaftlich und ökologisch so zu handeln, dass nachfolgenden Generationen aus diesem Handeln keine Nachteile entstehen und dass diese genauso ihre Bedürfnisse stillen können, wie die Menschen heute. „Nachhaltigkeit“ ist also nicht nur ein Begriff, sondern kann als Entwicklung verstanden werden. Beim nachhaltigen Handeln geht es um ein zukunftsorientiertes Handeln. Es sollen nur so viele Ressourcen aus der Natur entnommen werden, damit sich diese wieder regenerieren kann und langfristig kein Schaden entsteht.
Erstmals wurde dieses Problem im Jahr 1992, bei der internationalen Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Rio des Janeiro, besprochen. Aus dieser Konferenz entstand die Agenda 21, ein Aktionsprogramm für die Industrieländer, die Hauptverursacher der bisher entstandenen Umweltschäden sind. Das Ziel war damals, bis 2015 einen Zukunftsplan auszuarbeiten, mit dem Nachhaltigkeit umgesetzt und die Schäden an der Erde eingedämmt werden. Bis zur Umsetzung der gemeinsam definierten Ziele haben die Weltstaaten bis zum Jahr 2030 Zeit. Insgesamt besteht dieses Maßnahmenpaket des nun als Agenda 30 bezeichneten Projekts aus 17 Zielen in fünf Kategorien: Planet, Mensch, Frieden, Wohlstand und Partnerschaft. Diese Ziele lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
Lies zum Pariser Klimaabkommen und Agenda 2030 auch hier: Was ist das „Pariser Klimaabkommen“?
Ausführlichere Informationen zu den 17 Zielen erhältst du hier: Nachhaltigkeitsziele.
Unternehmer verstehen heutzutage immer mehr, dass eine nachhaltige Unternehmenspraxis das Image steigert und dadurch Vertrauen geschaffen wird. Sie erhalten dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil, da für immer mehr junge Menschen das Thema „Nachhaltigkeit“ einen hohen Stellenwert hat. Dasselbe trifft auch auf potenzielle und bestehende Mitarbeiter zu. Nachhaltig agierende Unternehmer arbeiten effizienter und auf der Suche nach neuen Investoren haben Unternehmen, die Wert auf soziale und ökologische Aspekte legen, bessere Chancen gegenüber ihren Mitbewerbern. Und: Nachhaltig hergestellte Produkte sprechen für Qualität, für die Kunden gerne auch mehr Geld ausgeben.
Nachhaltigkeit hat für Betriebe aber auch einige andere entscheidende Vorteile. Dazu zählt die Einsparung von Kosten, die beim effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen einhergeht. Des Weiteren sparen Unternehmen durch Recycling Geld. Die CO₂-Emissionen werden reduziert und die Motivation der Mitarbeiter erhöht.
Aber auch im Alltag bringt Dir nachhaltiges Handeln zahlreiche Vorteile. Zwar sind nachhaltig geschaffene Produkte, wie Kleidung und Lebensmittel, meist teurer. Dafür hält Dein T-Shirt nicht eine Saison lang, sondern für die kommenden 20 Jahre. Die fehlenden Chemikalien in Bekleidungsstücken sorgen für ein Wohlgefühl und beeinträchtigen Deine Gesundheit nicht negativ. Im Bereich der Nahrungsmittelindustrie bist Du ebenfalls bestens mit biologisch und regional produzierten Lebensmitteln beraten. Auch hier musst Du meistens tiefer in die Tasche greifen. Dafür wirst Du nachhaltig satt davon und es stärkt Deine Gesundheit.
Nachhaltig lebende Menschen konzentrieren sich meistens auf das Wesentliche und kaufen nur noch das ein, was sie wirklich benötigen. Die Qualität muss stimmen. Und in Summe gibst Du wahrscheinlich weniger aus, weil Du weniger benötigst. Das macht auch glücklich, weil man sich von Abhängigkeiten und dem Zwang, ständig neue Sachen kaufen zu müssen, löst. Im Endeffekt lebst Du nachhaltig auch freier und kommst zugleich Deiner sozialen und ökologischen Verantwortung nach.
Der Schutz der Umwelt ist nicht nur Sache der Großkonzerne. Jeder kann einen Beitrag leisten und etwas tun. Denn als Konsument und Verbraucher hast Du die Macht, etwas an den Produktionsbedingungen weltweit zu ändern. Die folgenden Tipps sollen eine Anregung sein, wie Du als Privatperson nachhaltig handeln kannst:
Für Unternehmen wurde ein Drei-Säulen-Modell entwickelt, das aus den Aspekten Umwelt, Wirtschaft und Soziales besteht. Das bedeutet, dass Du als Unternehmer alle drei Aspekte dieses Modell berücksichtigen musst, um wirklich nachhaltig zu handeln:
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